Mit nun zwei Tagen Verspätung dann der Bericht zum vorgestrigen Tage.

Wir starteten in Creuzburg auf dem Campingplatz und dann ging es wieder weiter auf dem Werratal-Radweg, der dann die eine oder andere Überraschung parat hatte:

Äußerst beeindruckend waren auch die Brücke der A4 über die Werra bei Hörschel, unter der wir kurz zuvor unter durch gefahren sind. Da kommt dann die Höhe nochmal ganz anders zur Geltung.

Hörschel ist auch der Beginn des Rennsteigs, des wahrscheinlich bekanntesten Wanderwegs Deutschlands. Wanderer haben wir aber tatsächlich keinen gesehen.

Später kamen wir dann noch am Werra Grenzpark vorbei, eine der vielen frei zugänglichen Ausstellungen auf dem Grünen Band/Iron Curtain Trail. Diese ist erwähnenswert, weil sie in Herleshausen steht, dem damaligen Grenzübergang, wo die freigekauften Häftlinge ihren Weg in die BRD nahmen. Es war quasi eine Haftanstalt, die ein Tor direkt auf der Grenze hatte. Sinnbildlich auf jeden Fall.

Ein Exponat ist eine Videoinstallation, bei der man sich verschiedene kurze Sequenzen aus 1989 anschauen kann. Beispielsweise eine, wo Menschen, die zum ersten Mal nach Westdeutschland fahren, in ihren Trabbis und Wartburgs interviewt werden. Ist auch nach 35 Jahren noch ziemlich ergreifend.

Es wurde immer heißer und um so mehr wussten wir die Abschnitte zu schätzen, wo es mal durch eine Allee ging:

Im Anschluss haben wir dann den Monte Kali (zumindest gefühlt) umrundet. Wir haben ihn auf jeden Fall von nicht nur einer Seite gesehen. Diese Salzhalde des Kalibergbaus kommt auf eine Höhe von über 500 m über NHN.

Es gab noch weitere „tierische Begegnungen“, diesmal weniger erfreulich. Als wir durch Grüsselbach fuhren, versuchte eine Schwalbe durch mein Vorderrad zu fliegen. Das konnte nicht gut ausgehen. Sie lebte noch, war aber zumindest sichtlich benommen. Steffi hat sie an den Straßenrand ins Gras gesetzt. Ich hoffe, dass sie wieder fliegen kann.

Es folgte der lange und beschwerliche Aufstieg zum Point Alpha. Und das bei 33°C. Nicht witzig. Aber lohnenswert. Zum einen ist der Blick phänomenal und zum anderen ist es auch einer der bekanntesten Punkte der ehemaligen Grenze. Leider waren wir schon recht spät, so dass nur noch eine halbe Stunde geblieben wäre, um das ehemalige Camp der Amerikaner zu besuchen. In der Folge schauen wir uns nur die Außenanlagen an. Auch hier ist ein Stück der ehemaligen Grenze erhalten wie auch die beiden Wachtürme, wo sich die Soldaten quasi gegenseitig permanent in die Augen schauten.

Direkt daran anschließend fuhren wir den „Weg der Hoffnung“, eine weitere Kunstinstallation entlang des alten Kolonnenwegs, angelehnt an den Kreuzweg.

Dann ging es rasant hinunter ins Tal nach Geisa – und in Geisa selber dann erstmal wieder sauber bergauf – wo wir im alten Schloss (Schlösser sind nun mal oben auf den Hügel gebaut) übernachteten. Also nachdem wir die Nummer an der verschlossenen Tür anriefen und eine Viertelstunde gewartet hatten. Hotels mit Personal vor Ort sind mittlerweile scheinbar eher die Ausnahme.. Er schilderte uns dann auch die Herausforderung, was das Essen anginge. Es hatte eigentlich alles zu. Betriebsferien, Ruhetag… was es halt alles so gibt. Glück hatten wir dann noch bei einer anderen Pension, dort sollten wir noch was bekommen. Aber dann jetzt gleich. Die Chefin am Telefon hatte durchaus Haare auf den Zähnen… Pfft. Gerade angekommen und noch nicht geduscht, großartig. Okay, dann extremes Speed-Duschen und los, wieder runter vom Schlosshügel.

Hat sich dann aber gelohnt, das Essen war wiederum ganz köstlich. Steffi hatte Wildschwein-Gulasch mit Nudeln und ich Ochsenbäckchen.

Zum Tagesabschluss saßen wir dann noch nett draußen vor dem Schloss.

Gesamtstrecke: 77661 m
Gesamtanstieg: 499 m
Gesamtzeit: 07:28:30
Download file: Gr_nes_Band_Tag_11.gpx

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