Der letzte Radeltag brach an. Heute sollte es über für Rhön gehen, das Ziel war ein Ort, wo es auch einen Bahnhof geben würde. Keine Selbstverständlichkeit. Das Kartenmaterial hatte als Ziel Fladungen ausgegeben, der Zug dort wäre aber nicht hilfreich für uns. So entschieden wir, dass wir noch ein Stück weiter fahren würden nach Bad Neustadt an der Saale. Ungefähr 60 km im Ganzen, allerdings auch einige Höhenmeter. In der Nacht hatte es geregnet und es war etwas kühler als am Tag zuvor, allerdings schien die Sonne auch schon wieder kräftig als wir los sind.
Zunächst weiter auf dem Werratal-Radweg, dann auf dem Ulstertal-Radweg und zum Abschluss ein Mix aus Rhön-Radweg und Navigationsapp.
Dann kam der Moment, an dem wir das Grüne Band/den Iron Curtain Trail verlassen mussten. Die Route hätte weiter ostwärts an der ehemaligen Grenze entlang geführt, aber wir mussten weiter Richtung Süden.
Und dann ging’s hoch. Immer weiter und immer höher bis auf über 800 m, teils auf fiesem Schotter. Der Otter kommt damit ganz gut zurecht, da er ganz schön „dicke Puschen“ drauf hat, für Steffis Bike durchaus eine Herausforderung, speziell mit Gepäck.
Oben angekommen haben wir erst dann realisiert, des ma scho wieda dahoam san in Bayern. (Ok, genaugenommen Franken, bevor wieder jemand meckert.) Das siebte Bundesland unserer Reise.
Vor der Abfahrt hinunter ins Tal gab’s erst noch einen Ratsch mit einem von der Straßenmeisterei, der an der Kreuzung gerade hielt. Nach dem Plausch ging’s runter. Fast 25 km nur bergab. Der Wahnsinn. Mit bis zu knapp sechzig Sachen durchaus buchstäblich. Aber Spaß gemacht hat’s allemal.
Die letzten Kilometer liefen dann absolut entspannt, da der Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse gebaut wurde. So gab es nur minimale Steigungen und das auch auf allerfeinstem Asphalt. Lief dann wie geschmiert.
Am Hotel angekommen gab es wieder das schon bekannte Spiel mit der verschlossenen Tür und der Telefonnummer. Die Stimme am Telefon navigierte mich dann durch das Hotel bis zu unserem Zimmer. Und das war auch notwendig bei dem Labyrinth. Und auch nicht überraschend lag das Zimmer maximal entfernt zum Eingang, macht ja sonst keinen Spaß mit dem Gepäck.
Das Zimmer hatte ein Westfenster, wo die Sonne hervorragend hinein schien. Das Zimmer war brüllend warm. Klimaanlage? Fehlanzeige. (Es sollten später bei Rückkehr auch noch gut 30°C im Zimmer sein.)
Nach dem Restaurieren ging es in die Stadt, um ein Restaurant zu finden. War wiederum nicht ganz leicht, aber am Ende saßen wir beim Italiener und konnten stolz auf unsere 876 km in 12 Tagen, also durchschnittlich 73 km am Tag, anstoßen.
Das Fazit und den Nachklapp zur Rückreise gibt’s dann später. Vielleicht ja diesmal nicht erst in fünf Jahren.
Gesamtanstieg: 679 m
Gesamtzeit: 06:43:50