Der heutige Tag fing eigentlich schon gestern an. Nachdem ich den Blog Eintrag fertig erstellt hatte, kamen langsam die Sterne raus und es war der Wahnsinn. Gegen ein Uhr früh ging dann der Mond auf in einer Art und Weise, die man sonst nur mit der Sonne in Verbindung bringt.
Wie immer um sechs das erste Mal wach, und – ihr kennt das schon – nein, zu früh. Schon gar nicht, wenn man bis um zwei Fotos gemacht hat.
Nach dem Aufstehen kurz gecheckt, wann die Fähre nach Saaremaa übersetzt und dann war klar, das wird ein entspannterer Tag, da nur noch eine Fähre um 17.30 Uhr fährt und es bis zum Anleger vielleicht 40 km sind. Angenehm. Damit ganz entschleunigtes Packen des Otters, ein bisschen umsortieren, passt.
Die 40 km hingegen waren leider wieder von Landstraßen geprägt, aber das bin ich mittlerweile gewöhnt und sehe auch die Vorteile, auch wenn’s eher stumpf ist. Problem war eher, dass ich ganztägig schön müde war. Es war einfach zäh heute. Ging nicht gut voran.
Was man immer wieder sieht – und was ich ganz lustig finde – ist, dass es auch für Einzelhäuser Bushaltestellen gibt. Die sind aber genauso liebevoll hergerichtet wie die für ein ganzes Dorf.
Dann war’s mal wieder so weit, ab auf die Fähre! Und wer stößt dazu, während ich so warte? Margaret, die ältere Dame von gestern. So fahren wir gemeinsam mit der Fähre und ratschen. Auf der Fähre gab’s dann endlich mal wieder Kaffee und… Franzbrötchen! Also so ähnlich, etwas dicker, aber großartig! Nach dem Anlegen trennen sich die Wege von Margaret und mir dann aber wieder relativ zügig. Da sie aber auch bis Riga will, kann ich mir aber gut vorstellen, das sich unsere Wege nochmal kreuzen.
Für die Nacht hatte ich mir wieder einen RMK Platz rausgesucht, der wiederum direkt am Meer liegen sollte. Überraschenderweise war dieser mal voll belegt. Okay, die sind jetzt auch nicht riesengroß die Plätze, aber bisher, wenn man vom ersten absieht, war ich immer alleine. An dem einen Platz ist nur eine Person und ich frage, ob ich mein Zelt mit dazu stellen kann. Die junge Frau heißt Trine (keine Ahnung, ob man das so schreibt) und ist eine Einheimische. Sie erzählt, dass sie viel wandert und versucht mir dann zu helfen, was meine morgige Unterkunft angeht – da sieht meine Karte nämlich nichts vor und es ist auch kein RMK Platz oder ein Hotel in der Nähe. Die Route werde ich wohl etwas umplanen müssen…
Vorher springe ich jedoch noch kurz in die Ostsee, nachdem ich mein Zeit aufgebaut habe. Zum Abendessen gibt’s dann wieder Meerwasser-Spaghetti, diesmal aber mit zusätzlichem Salz! Passabel.
Während ich hier sitze und anfange zu bloggen, raschelt es vor mir im Strandgras. Ich fange an mit der Taschenlampe zu leuchten und vier Meter vor dieser Tischbank sitzt ein Fuchs. Auf dem Bild erkennt man den leider nicht im Gras, wie ärgerlich. Er kommt dann näher und anstatt, dass ich dann erst ein Foto mache, verscheuche ich ihn. Depp. Interessante Fauna auf jeden Fall hier. Margaret hatte auch schon erzählt, dass sie einige Schlangen gesehen hat. Ich auch, wenn auch meist in so drei Millimeter Dicke auf der Fahrbahn. Gestern hatte ich eine auf der Suche nach Holz gesehen, aber auch da war ich wieder zu langsam mit dem Handy. War aber eine Blindschleiche glaube ich. (Ja, ich weiß, das sind keine Schlangen).
Zum Abschluss gibt’s den Sonnenuntergang:
Ach ja, knapp 63 km waren es heute dann trotzdem.
Gesamtanstieg: 195 m
Gesamtzeit: 07:27:40
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