Nach dem Aufenthalt im Pokoje Mariola ging’s dann heute morgen zunächst in das Museum und die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Stutthof. Es war das erste KZ, das fertig gestellt wurde und wohl das letzte, das befreit wurde.

Es ist ganz gleich, wie viele KZ man sich schon angeschaut hat oder was man glaubt zu wissen – es ist jedes Mal aufs Neue erschütternd.

Da das Lager deutlich größer war als von mir erwartet und die Ausstellung sehr umfangreich ist – wenn auch leider in manchen Teilen ausschließlich auf Polnisch gehalten – kam ich wesentlich später dort los als gedacht. Der Besuch war aber sehr lohnenswert!

Schwimmende Brücke über die Weichsel

Nach einer kurzen Mittagsrast in Stegna ging es weiter in Richtung Danzig. In Mikoszewo querte ich dann die Weichsel. Danach war der Euro Velo 13 absolut hervorragend beschildert und ausgebaut. Das war schon wieder wie ein Fahrrad Highway!

Zunächst fuhr ich durch ein Industriegebiet am Stadtrand von Danzig. Hier eine riesengroße Raffinerie oder sowas in der Art, dort Autohändler. Was ganz schnell klar wurde dabei: Danzig ist groß. Zusammen Sopot und Gdynia hat die Metropole über eine Million Einwohner.

Grüne Brücke

Dann erreichte ich die Altstadt und war absolut geplättet. Wow! Danzig trägt den Titel „Perle der Ostsee“ nicht umsonst! So viele schmale hohe Häuser, die schon fast klischeehaft das Bild einer Hansestadt wiedergeben. Und viele wunderschöne andere alte Gebäude und Kirchen.

Im Hotel gab’s leider keinen Platz im Gepäckraum oder so für den Flying Otter und so musste er mit aufs Zimmer. Also auch mit in den kleinen Fahrstuhl. Das war durchaus etwas spannend, hat aber geklappt.

Dann ging’s zu Fuß los die Altstadt erkunden. Und der erste Eindruck wurde reihenweise bestätigt – Danzig ist großartig anzuschauen! Gefällt mir richtig richtig gut! Ich bin ein bisschen verliebt und weiß jetzt schon, dass ich hier auf jeden Fall nochmal mit mehr Zeit hin muss! So blieb zum Beispiel gar keine Zeit, das European Solidarity Center zu besuchen. Es ist aber trotzdem toll hier zu sein. In der Stadt, in der vor 30 Jahren mit der Solidarnośc-Bewegung das Ende des Ostblocks mit eingeläutet wurde.

Thomas in Danzig

Es war zwar erst 18:00 Uhr, aber ich entschied mich dazu, gleich etwas zu essen, denn noch sah es überall so aus, als ob es noch hinreichend genügend Plätze geben würde. Wer weiß wie lange das anhält. Über TripAdvisor suchte ich ein Steakhaus und lief los, um es zu suchen. Als ich da war, dachte ich, dass es geschlossen hätte. Auf den zweiten Blick sah ich aber, dass es geöffnet hatte, die Inneneinrichtung war nur sehr dunkel gehalten und es war noch kein Gast da. Ob das jetzt ein gutes Zeichen war? Die meisten Tische waren reserviert und ich bekam scheinbar den letzten freien Tisch – obwohl niemand da war! Nach und nach füllte sich der Laden aber und war dann wirklich komplett voll. Schwein gehabt! Kurz nach mir wurden die ersten Gäste, die fragten, ob noch etwas frei wäre, auch direkt wieder abgewiesen.

Danach lief ich noch ein bisschen durch die Stadt und machte ein paar Fotos. Was für ein abwechslungsreicher Tag! Zwar nur bummelig 44 km, aber trotzdem fordernd – für den Kopf!

Gesamtstrecke: 44236 m
Gesamtanstieg: 182 m
Gesamtzeit: 06:45:16
Download file: Track_2019-09-21.gpx

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