Obwohl ich relativ spät gefrühstückt hatte, kam ich wie immer um zehn los. Komoot und mein Kartenmaterial wichen erneut deutlich von einander ab. Mmh. Fährst Du mal nach Beschilderung, das wiederum ist näher an Komoot dran. Das GPS sagt das auch, dass das ein Radweg wäre. Nun gut. Und zum Glück war es dann auch so. Der Weg passte. Nur so richtig hell werden wollte es nicht. Die ganze Zeit so diffuses Licht, ich schätze mal aufgrund von Hochnebel.
Die weitere Strecke verlief auch gut und der Wind passte auch, es gab nämlich keinen. Dann folgte bei Mielno das erste Stück Fahrradautobahn im Wald, sehr nett. Und davon sollten heute auch noch mehrere folgen.
Dass man hier viele Deutsche auf den Straßen sieht, verwundert wenig, aber heute und gestern hab ich echt viele Segeberger gesehen. Witzig!
Dann wurde es langsam Zeit für eine kleine Mittagspause, war es doch schon Richtung 14:00 Uhr. Eigentlich wollte ich mir nur in einem kleinen Laden einmal kaltes Zuckerwasser zu meinem Donut holen, aber die Kühlschränke waren schon wieder alle aus. Das passiert mittlerweile häufiger. Vielleicht werden die ja auch nur in der Saison betrieben… Direkt nebenan war aber ein Restaurant und dort stand auch ein Reiserad. Das war doch viel interessanter als einmal lauwarme Cola. Also ging ich hinein und setzte mich, gibt’s halt mal mittags was Warmes. Während ich bestellte wurde ich dann auch schon angesprochen, ob ich auch ein Radfahrer wäre. Jupp, is‘ wahr. So lernte ich Ingrid kennen. Ingrid ist auf der Route von Lübeck nach Danzig unterwegs und so konnten wir dann ein paar Streckeninfos austauschen, weil jeder den Teil, den der andere noch fahren will, schon gefahren ist. Wie praktisch. Witzigerweise hatten wir auch heute genau den gleichen Plan – nur in umgekehrter Richtung natürlich. Sie hatte aber bereits genau die gleiche Erfahrung gemacht, es hat in Polen kein Campingplatz mehr geöffnet. Sie hat ebenfalls Kartenmaterial von Bikeline, nur ein anderes Buch. Aber obwohl unsere Bücher im gleichen Jahr erschienen sind, ist ihres deutlich dichter am ausgeschilderten Streckenverlauf. Was stimmt denn da nicht mit dem Verlag?! Ärgerlich sowas! Nach etwa einer Stunde wünschten wir uns noch eine gute Fahrt und fuhren davon. Wir hätten sicherlich noch länger ratschen können, aber wir hatten beide noch ein gutes Stück vor uns.
Wie von Ingrid versprochen gab’s danach wieder fast nur Autobahn, oft genug auch am Wasser – großartig! Nach einiger Zeit kam ich dann nach Kolobrzeg (Kolberg), was deutlich größer war als ich angenommen hatte. Hier waren unglaublich viele Hotels und es war auch richtig was los im Park an der Promenade. Im Schwerpunkt Rentner, aber auch einige Familien mit Kleinkindern. Schnell raus da, das war mir zu wuselig. Auch die Aussicht auf einen Kaffee, den es dort reihenweise in den Cafés gab, ließ mich nicht anhalten.
An Ortsausgang fuhr ich an einer Kadettenschule oder sowas vorbei, auf jeden Fall waren da ganz viele junge Menschen im Donald Duck Kostüm und die hatten gerade ein Antreten. Leider habe ich noch nicht ganz herausgefunden, was das jetzt für eine Schule war.
Nervig waren dann ab späterem Nachmittag diese kleinen schwarzen Gewitterfliegen. Das war teilweise wie Hagel im Gesicht und auf der Jacke. Dann fuhr ich noch an einer Schlange am Wegrand vorbei und dachte mir, hey, das tote Ding ist ja gar nicht so platt wie die anderen bisher. Dreh mal um, dann kannste noch’n Foto machen. Umdreht, Schlange weg. Aha… war wohl doch nicht so tot wie Du dachtest. Dürfte eine Ringelnatter gewesen sein.
Die Strecke blieb weiterhin Autobahn, so war es dann auch kein Hexenwerk, das angepeilte Ziel in Mrzezyno zu erreichen. Waren dann aber trotzdem wieder fast 101 km. Insgesamt ein schöner Tag.
Gesamtanstieg: 357 m
Gesamtzeit: 08:24:34
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