Da ich – wie schon so oft – das mit dem Nachtmodus am Handy falsch eingestellt hatte, wurde ich gegen halb sieben durch eine eingehende WhatsApp geweckt. Trottel – also ich. Aber irgendwie auch gut, denn so war ich echt zeitig fertig und hatte sogar noch die Chance, die Fähre in Danzig um 09:20 Uhr zu erwischen. Die hatte ich vorher schon ad acta gelegt – ich weiß ja, wie lange ich morgens brauche.
Allerbestes Wetter, Danzig zeigte sich von seiner schönsten Seite! Zum Anleger waren es nicht mal anderthalb Kilometer. An den Kasse nix los. Mmmh, oder fährt sie doch nicht? Doch. Ticket gekauft und die 600 m runter zum Schiff. Okay… Ich bin einfach nur spät. Da stehen ja schon bestimmt 80 oder mehr Leute. Es gibt nur eine schmale und recht steile Gangway, das wird spannend mit dem Flying Otter… Aha! Der kommt gar nicht da hoch, sondern auf’s Heck. Ohne Gangway. Hoch- bzw. rübergehoben. Nee, is‘ klar. Gut, Gepäck runter vom Rad, das soll mit mir die Gangway hoch.
Die Ausfahrt aus dem Danziger Hafen war definitiv eines der absoluten Highlights der ganzen Tour. Das war der Wahnsinn. So viele tolle Gebäude und Schiffe gesehen – und das bei dem Wetter!
Zuerst ging es dann nach Sopot (Zoppot), wo wir eine Zeit lang lagen, bis es dann rüber nach Hel ging. Vorher wurde nochmal reichlich ein- und ausgestiegen. Auch der Otter bekam Gesellschaft. War er in Danzig noch fast alleine, konnte er sich jetzt nicht über fehlende Gesellschaft beklagen.
Auf der Überfahrt nach Hel (auf Deutsch Hela – wie der Ketchup) gab’s sogar ein U-Boot zu sehen! Als wir in Hel anlegten war ich ein bisschen nervös, ob ich das Rad – schwer wie es nun mal ist – vernünftig entgegennehmen kann. Aber alles halb so wild, als ich das Schiff verließ, stand es schon da. Diesmal hatten sie hinten auch eine Gangway und waren zu zweit, da waren schon fast alle Räder runter als ich dann da war.
Erstmal musste ich Klamotten wechseln, es war richtig warm geworden! Sonnencreme dürfte auch nicht schaden. Alles wieder verzurrt, es konnte losgehen! Die Fahrt auf der Putzinger Nehrung war großartig. Die ersten neun, zehn Kilometer fuhr ich aber lieber auf der Straße, war doch der Fahrradweg daneben so voll und auch mehr Waldweg als alles andere. Danach besserte sich das deutlich! Jetzt gab’s wieder Fahrradautobahn direkt am Wasser.
Interessent war dabei zu sehen, wie unterschiedlich doch das Temperaturempfinden ist. Von kurze Hose, T-Shirt bis zur Daunenjacke mit Wollmütze hab ich alles gesehen.
Bei der Suche nach einem Campingplatz war ich wiederum glücklos. 15.09. war hier globales Einstellen angesagt. Zum Glück sind die Zimmer in Polen preislich echt fair. Unfair war dann nur fast eine Stunde auf die Vermieter warten zu müssen.
Nicht nur Campingplatz ist schwierig, Restaurant auch. Auch da hat nahezu alles geschlossen. Und das, was geöffnet hat, hat andere Öffnungszeiten. Ein Laden hatte zum Glück geöffnet und so gab’s noch was Warmes in den Bauch. Was zu trinken gab’s dann aber nicht mehr, wir schließen. Zwei Stunden früher als im Netz stand. Schade.
Da die Fahrt mit der Fähre insgesamt über drei Stunden gedauert hat, sind dann auch gar nicht so viele Kilometer zusammen gekommen heute. Knapp 57 müssten es gewesen sein.
Der erste GPS-Abschnitt beinhaltet die Überfahrt mit der Fähre:
Gesamtanstieg: 63 m
Gesamtzeit: 03:39:26
Der zweite Teil umfasst dann die eigentliche Strecke des Tages, von den anderthalb Kilometern in Danzig mal abgesehen.
Gesamtanstieg: 189 m
Gesamtzeit: 05:26:19
0 Kommentare