Der Flying Otter sah aus… auweia, so kannst Du nicht los, auf keinen Fall. Jetzt ist die Zeit für WD40 gekommen, der Sand muss raus aus der Kette! Mit Lappen, Zahnbürste und Öl bewaffnet machte ich mich daran, das arme Tier zu säubern. Das dauerte. Und da kam ordentlich was runter. Entsprechend später kam ich dann los, aber das war alternativlos.
Kurz nach Lubmin konnte man einen Strandweg fahren, um sich den Teufelsstein anzuschauen. Das hörte sich interessant an. Unter Strandweg hatte ich mehr Weg am Strand verstanden und weniger Strand auf dem Weg. Egal, durch da, lohnt sich bestimmt. Dann kam ein schon fast vergessener Spieler zurück auf’s Spielfeld – der Wind ließ kurz die Muskeln spielen. Oha. Stimmt… den gibt’s ja auch noch…
Angekommen am Stein stellte ich fest, dass das nicht meine Art von Humor war. Ein Stein, im Wasser. Aha. Der größte Findling im Kreis oder Land oder so. Ändert nix daran – ein Stein, im Wasser. Und wirklich groß fand ich den auch nicht. Dafür den Aufriss…
Kurz darauf gab’s dann aber echt was zu bewundern. Also fand ich zumindest. Ich hatte vorher schon Schwäne gesehen, auch in der Ostsee, aber noch niemals diverse hundert auf einmal. Wow!
Etwas später kam ich dann einem Spot vorbei, wo einige Kite-Surfer ihr Unwesen trieben. Das sah ganz witzig aus, weil ich zuerst nur die Segel oder Drachen von denen sehen konnte. Gleichzeitig konnte ich schon auf die andere Seite des Boddens nach Greifswald gucken, was das erste Zwischenziel für heute sein sollte. Puh… so weit noch… Es ging einfach nicht gut voran heute. Irgendwie schleppend.
In Greifswald endlich angekommen wich ich von der Route ab, um wenigstens mal auf den Marktplatz zu schauen. Der Hinweg war bis dahin sehr nett, ging es doch auf der alten Treidelstrecke durch den Hafen bis zur Brücke. Auf dem Weg hätte ich dann fast eine Ringelnatter überfahren. Gerade noch rechtzeitig konnte ich das Vorderrad hochreißen, beim Hinterrad war sie schon weit genug unter durch. Gar nicht mal so klein das Exemplar, bestimmt mehr als 60 cm. Und flink! Somit wieder leider kein Foto.
In der Stadt aß ich dann ein Fischbrötchen und goss mit Zuckerwasser auf. Half alles nix. Immer noch müde und schlapp. Es gab eine erste Husche, die störte aber nicht, zu dem Zeitpunkt war ich gerade unter dem Vordach am essen.
Danach wurde die Strecke wirklich ungemütlich. Kopfsteinpflaster. Ohne Ende Kopfsteinpflaster. Über 20 km sollten es später gewesen sein. Irre. Ich glaub, ich wackel immer noch.
Zwischendrin führte mich der Weg über Reinberg, wo ich kurz die 1000 jährige Linde begutachten konnte. Nebenan war ein Dorffest oder so was, vielleicht auch Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr. Zumindest stand ein Löschfahrzeug da.
Weiter auf dem Kopfsteinpflaster. Ich dreh durch. Dann braute sich allerdings was zusammen und das machte mir dann ganz gut Beine. Es waren zwar nur noch zehn Kilometer, aber der Regen dürfte schneller sein als ich. Nee, half nix. Rein in die frisch imprägnierten Regen-Klamotten. Und dann ging’s los. Ganz ordentlich auch. Hmpf, wären nur noch knapp fünf Kilometer gewesen. Das Imprägnieren hat aber was gebracht würde ich sagen. Zumindest ein bisschen.
Morgen soll es wieder reichlich schütten. Mit Glück erst ab Mittag, dann kann ich bis dahin noch etwas schaffen. 80 km wie heute sehe ich für morgen allerdings noch nicht. Dafür freue ich mich morgen auf meine Brüder, die mich morgen Abend besuchen kommen wollen.
Gesamtanstieg: 383 m
Gesamtzeit: 06:44:55
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