Bin heute gut hoch gekommen und dann gegen zwanzig vor zehn los von meiner Einzelunterkunft auf dem Campingplatz Ergli.

Otter reloaded

Nach sieben Kilometern fand sich ein kleiner Supermarkt, wo ich dann das Frühstück ergänzen konnte. Ein Schweineohr und etwas Trink-Joghurt. Plötzlich geht das Licht aus in dem Supermarkt. Okay… Dann gibt’s halt den Taschenrechner und bezahlen nur in bar. Na gut.

Bei Kilometer 21 mache ich eine kurze Rast, trinke was und schaue in die Karte. Ring Ring. Tehe… damit hatte ich schon fast gerechnet. Maik hatte mich eingeholt! Na dann können wir ja noch ein bisschen zusammen fahren. Eigentlich sollten es nur zehn Kilometer werden, schlussendlich sind wir dann aber doch die 40 Kilometer bis Palanga zusammen geradelt.

Aber vorher sind weiter noch gemeinsam über die Grenze nach Litauen gefahren, was sehr schön war – so konnten wir den Moment gemeinsam feiern.

Im Anschluss ging es dann eher unspektakulär weiter nach Palanga. Wobei der Radweg bemerkenswert gut war. Quasi wieder Fahrradautobahn durch den Wald, was wenig Wind zur Folge hatte.

In Palanga tranken wir dann noch einen Kaffee zusammen und dann trennten sich unsere Wege, wieder einmal. Die Idee ist weiterhin, dass wir uns mit Glück in Polen nochmal treffen.

Strand in Palanga

Nach dem Kaffee hatte ich dann doch noch mehr Kilometer nach, als ich geschätzt hätte. Mmh, Komoot sagt noch 28 km, gerechnet hatte ich mit zwanzig. Am Ende waren es dann sogar 31 km bis zum Hotel. Auf dem Weg hat der Wind nochmal demonstriert, wer hier der Hausherr in der Gegend ist. Okay, okay… Ist ja gut…

In Klaipeda durfte ich dann ich über eine ganz interessante Fußgängerbrücke fahren. Da es angefangen hatte zu nieseln, war das Bremsen spannend. Die Bremsen griffen vorbildlich – aber der Boden nicht. Und das bergab auf eine Straße zu, hat durchaus seinen eigenen Charme.

Mit Nothalt!

Dann war ich leider recht spät im Hotel, erst Viertel nach sieben. Schnell duschen und ab was essen. Leider regnete es dann auch noch. Der Stadtbummel hielt sich somit in Grenzen.

Nun sitze ich im Irish Pub, wo gerade das Spiel Litauen gegen Portugal läuft. Spannend, sowas hier zu sehen. Zumal der halbe Pub voll ist mit Portugiesen.

Klaipeda stellt in mehreren Hinsichten die Halbzeit dar. Zwei Länder habe ich mit Estland und Lettland jetzt hinter mir, mit Litauen und Polen liegen noch zwei vor mir. Und mit knapp 1500 km habe ich auch ungefähr die Hälfte der Strecke bis Lübeck geschafft. Klar kommt da noch hier und da was dazu und am Ende ist es dann wie immer mehr als geplant. Aber für mich ist hier heute Halbzeit – wie auch immer diese Reise im Detail dann weitergeht. Ein Zwischenfazit schenke ich mir oder kann ich noch nicht geben, da bin ich mir selber noch gar nicht so klar, wie das aussehen sollte. Denn dafür hätte ich vorher wissen müssen, was das eigentliche Ziel ist. Worum es geht. Ich hab immer gesagt, das ist kein esoterischer Selbstfindungstrip – und so ist es auch. Warum ich den Trail fahre? Vielleicht weiß ich das am Ende.

Gesamtstrecke: 93280 m
Gesamtanstieg: 368 m
Gesamtzeit: 00:17:25
Download file: Track_2019-09-10b.gpx

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