Was ich gestern vergaß… Es passieren ja doch immer unglaubwürdige Dinge, die man dann beim Schreiben aber gerade nicht parat hat. Als wir an einem Feld vorbeifuhren sah ich im Augenwinkel etwas auf den Feld, was ich zunächst für eine Badewanne oder eine andere Art von Tränke hielt. Merkwürdig war höchstens das lange Rohr nach oben. Noch merkwürdiger wurde es, als sich dieses Rohr plötzlich bewegte. Ich hielt an, um das genauer zu beobachten. Noch mehr Bewegung. Ich dachte, dass mir meine Augen einen Streich spielen würden oder aber dass ich so dehydriert war, dass das Hirn auch nicht mehr mitspielen wollte, aber ich sah einen Strauß oder Nandu oder was auch immer. So einen Laufvogel halt. Steffi hatte allerdings dieselbe Sinnestäuschung. Es war so. Laufvogel. Kannste Dir nicht ausdenken.
Ebenfalls eine gestrige, noch erwähnenswerte Anekdote war, als wir an einem Schild vorbeifuhren, was glaube ich die Geschwindigkeitsbegrenzung von 20km/h aufzeigte und ein Einschussloch hatte. Das kannten wir schon von Kreta, da werden diese Art Schilder auch gerne angeschossen. Hier hatten wir nicht damit gerechnet. Es folgte der natürlich der Klischee-Hinweis auf den „Wilden Osten“, der anschließende Blick auf die Karte führte aber zur Richtigstellung, dass das doch aktuell gerade der „Wilde Westen“ wäre. Dann folgte Truck Stop, zu zweit mehrstimmig gesungen. Und ein Ohrwurm, den man nicht braucht. Aber was soll man machen…
Zurück zum heutigen Tage. Nach einer ziemlich verregneten Nacht wurden wir früh morgens um halb acht von einer Blaskapelle geweckt. When the saints go marching in. Echt jetzt?! Es war Dorffest an dem Wochenende, so weit, so gut. Aber das mit der Kapelle wär um zehn doch auch okay gewesen, oder?
Danach sind wir aber wieder eingeschlafen, das war zwar irgendwie gut, führte aber dazu, dass wir dann doch zu lange geschlafen haben und wiederum erst um Viertel vor elf los kamen. Nach gut fünf Kilometern waren wir dann schon wieder zurück auf dem ICT und wir konnten wieder normal navigieren.
Zuerst fuhren wir den Elbe-Lübeck-Kanal von Büchen aus bis runter nach Lauenburg, wo ich mich schon länger drauf gefreut hatte. In Lauenburg war ich zuletzt in der 4. Klasse auf Klassenfahrt und ich hatte es gut in Erinnerung.
Ich finde es immer noch schön, auch wenn es vielleicht nicht mehr so faszinierend ist wie mit zehn.
Beim „Rufer“ wollten wir dann endlich frühstücken bzw. zu Mittag essen. Dem zwei Tage alten Cheeseburger, den wir bis zum heutigen Morgen mitgeschleppt hatten, konnte ich beim besten Willen nichts abgewinnen. Danke, aber nein danke. Aber gibt ja noch andere Mitfahrerinnen, die sind da härter aufgestellt. Bei dem Restaurant beim Rufer hatten wir uns gerade hingesetzt und in die Karte geschaut, das sagte uns die Bedienung, dass sie noch Reservierungen hätte. Ah okay. Die Außenterrasse war zwar nahezu leer, aber wer nicht will, der hat schon. Gab ja noch andere Möglichkeiten in Lauenburg. Vielleicht sollte es auch so sein, danach hatten wir Elbblick und ganz fantastisches Essen.
Mittags so umfangreich zu essen war vielleicht auch nicht die beste Idee, aber auf einem Sonntag, an dem noch nicht mal klar war, wo wir überhaupt nächtigen würden… Haben ist besser als brauchen. Der erste Anruf bei einem Campingplatz war dann auch nicht von Erfolg gekrönt. Bandansage mit den Bürozeiten. Okay, da sind wir drin. Stunde später dasselbe. Hmmm… Ein paar Kilometer gäb’s noch einen, der Anruf verschaffte dann auch die nötige Sicherheit. Hervorragend.
Dann ging’s zunächst am nördlichen Elbufer weiter, wo wir am dann auch an der Freiluftausstellung „EinFlussReich“ vorbeikamen, die unter anderem die Pegelstände in Boizenburg bei den verschiedenen Hochwassern aufzeigte. Ganz schön gruselig.
Noch ein Stück weiter erreichten wir den Aussichtspunkt Elbberg und der Name war Programm. Der Anstieg hatte es echt in sich. Leider war der Aussichtspunkt dann auch noch abgesperrt, aber man konnte noch durch den Zaun auf die Elbe runter schauen. Überraschend hoch und sah echt gut aus, schade, dass man nicht näher ran kam.
Nach Boizenburg ging’s weiter auf dem Elberadweg oben auf dem Deich entlang, der Wind kam jetzt glücklicherweise eher von hinten, fair. Dann erreichen wir die Fähre und setzten über auf das südliche Elbufer.
Nach weiteren anderthalb Stunden erreichten wir unseren Campingplatz für heute, ganz traumhaft am Elbufer gelegen. Ordentlich windig, aber auch echt schön.
An der Tanke kurz nach der Fähre hatten wir immer noch Dosenravioli besorgt, nach dem opulenten Mittagsmahl sollte das mehr als ausreichend sein. Karo einfach, aber manchmal das Beste auf der Welt, wenn der Rest stimmt.
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