Heute sind wir eine gute Stunde früher losgekommen, denn ohne Marching Band und ohne nasses Zelt lebt es sich viel einfacher. Am Ende der Straße fand dich auch direkt ein Bäcker, wo wir uns ein paar Brötchen zum Frühstück holen konnten – wir waren nicht die einzigen Radler dort – welche es dann auf der Fähre zum nördlichen Elbufer für uns gab.
Nach wenigen Kilometern sahen wir dann auch unseren Campingplatz von der anderen Seite aus:
Dann ging es immer weiter auf dem Deich entlang durch die wunderschönen Elbauen, vorbei an verschiedenen Wachtürmen aber auch diversen Storchennestern. Besonders bemerkenswert finde ich auch die Masse an Apfel- und Birnenbäumen, die alle sehr reich trugen und oft auch kurz davor waren, dass man sie ernten konnte.
Ebenfalls interessant war der Stopp an der Gedenkstätte zur Dorfrepublik Rüterberg, die am 8. November 1989 ausgerufen wurde.
Irgendwann wechselten wir dann wiederum das Ufer und radelten auf der Südseite weiter. Was sich feststellen lässt ist, dass die Logistik tatsächlich eine größere Herausforderung ist im Vergleich zur ersten Tour auf dem ICT durch das Baltikum und Polen. Dort hatte ich eigentlich nie das Problem, dass es auch im noch so kleinen Örtchen keinen Supermarkt oder einen Tante Emma Laden gegeben hat. Hier gestaltet sich das bisher deutlich schwieriger, auch wenn hier und da die Anwohner kreativ werden und beispielsweise am Wegesrand eine Kühlruhe aufstellen mit Getränken und einer Kasse auf Vertrauensbasis. So fanden wir dann auch ein kleines Garagencafé, wo es endlich etwas Zuckerwasser gab. Und ein Eis.
Danach ging es weiter durch reichlich Gegend und irgendwann kam dann auch die Bergetappe des heutigen Tages. Die Steigung war gar nicht so schlimm, aber der Untergrund dabei (Schotter) war unnötig. Oben angekommen wurden wir mit einem Aussichtsturm belohnt. Allerdings wollte der auch erstmal erklommen werden.
Direkt daneben fand sich dann ein kleines, etwas schrulliges Café, schnell nochmal Kohlehydrate zuführen. Und einen Campingplatz anrufen für heute Abend.
Dann ging es den Berg hinab. Unten angekommen hatten wir den Glücksmoment des Tages. Wir mussten noch recht weit bis zum Campingplatz und überlegten gerade an einer Kreuzung, ob wir vielleicht von der Karte abweichen sollten. Diese sah vor wieder zurück auf das nördliche Ufer mit einer Fähre zu fahren, um dann ein paar Kilometer weiter erneut mit einem anderen Fähre auf das südliche Ufer zu wechseln. In dem Moment kamen uns zwei anderer Radler entgegen, von denen wir eigentlich nur wissen wollten, ob die Route am südlichen Ufer sehr hügelig wäre. Nein, nein, ganz eben! Aber ihr wollt in Schnackenburg nicht mit der Fähre über die Elbe, oder? Die fährt nämlich nicht! Was ein Glück! Wenn wir nach Karte gefahren wären, hätten wir uns den Campingplatz klemmen können oder hätten ein Riesenumweg fahren müssen. Also im Sinne von 30 km oder so. Damit war der Weg geklärt.
Nach weiteren 25 km langen wir dann auf dem Campingplatz an und konnten noch etwas mit anderen Radlern und Wanderern ratschen. Zum Essen gab’s dann noch Tortellini von Gaskocher und jetzt geht’s gleich ins Bett.
Gesamtanstieg: 278 m
Gesamtzeit: 09:16:43
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